Serfaus, ein Dorf, das man studiert haben muss.
Eine unserer diesjährigen Hüttenwanderungen hat in Serfaus gestartet. Ein Dorf, in dem Autos verboten sind und alle Dorfeingänge von der Ortspolizei bewacht werden. Möchtest du dort wandern, wird das Auto auf dem Touristenparkplatz vor dem Dorfeingang geparkt und die U-Bahn, die 1.200 Einwohner und die Touristen vor Ort fährt, verwendet. Das Dorf liegt auf einer Höhe von bereits 1.429m.ü.Nn liegt. Eine beachtliche Höhe, die bereits mit dem Auto erklommen werden muss.
Daten zur Hüttenwanderung:
📍 Start und Ziel: Serfaus
📏 Distanz: 37km
📈 Höhenmeter: 2.420m Aufstieg
⛰️ Gipfel: Hexenkopf (3.034m), Furgler (3004m)
🛖 Hütten: Kölner Haus, Hexenseehütte (Ü), Ascherhütte (Ü)
Unsere Wanderung startete an der Endstation der U-Bahn und somit an der Talstation der Komperdell-Bahn. Die ersten 4km zum Kölner Haus geht es durch den Wald relativ steil bergauf, wobei teilweise das Hüttenpersonal mit dem Jeep auf der Stecke verkehrt. Wer eine Pause benötigt oder gerne den Spielplatz besuchen hat am Kölner Haus (1.900m) die Möglichkeit dazu.
Für uns ging es allerdings weiter Bergauf durch über die Wiesen des Skigebiets Serfaus/Fiss. Der Weg wurde dabei wie so wie oft mit Kühen verziert, bevor es erdige kleine Serpentinen auf 2.428m hinauf geht. Im mittlerweile strömenden Regen stellten wir uns bei der Scheidbahn mit vielen Ziegen unter, bevor der der Murmeltierpfad passiert wird. Weiter ging es an den Rand des Skigebiets auf die Hexenseehütte (2.588). Hier erwarteten uns die ehrenamtlichen „Hüttenwirte“ mit warmen Getränken und leckerem Essen mit blick auf den Hexensee und Speichersee. Wären die tiefen Wolken nicht gewesen, hätte man von dort auch den Hexenkopf schauen können. Doch wurden wir weniger mit dem Blick auf die Berge, als auf einen gigantischen Regenbogen belohnt.
An Tag 2 besteht die Möglichkeit den Hexenkopf zu besteigen, wobei von einer Überschreitung Richtung Ascherhütte abgeraten wird. Da uns zu dieser Zeit der erste Schnee der Saison auf 2.992m begrüßte, drehten wir um, um wieder zur Hexenseehütte zu gelangen. Nach einer kleinen Aufwärmung ging es von dort nun weiter über Serpentinen und später über Geröll zur Ascher Hütte (2.300m). Der Weg geht dabei erst steil bergauf und nach einem kleinen Abstieg entlang von Bächen und Wiesen und später am Hang entlang. Bei schönem Wetter sicher traumhaft. Bei Regen und Nebel eher mystisch und ungemütlich als kuschelig. Nach einer für und zähen Etappe geht es nach ca. 10km erneut ins Skigebiet zur Ascherhütte.
Eine schöne Hütte mit tollen Begegnungen und einem noch schöneren Aufstieg am nächsten Morgen. Wer kein Geröll mag, ist hier am falschen Ort. Der Ausblick inkl. Steinböcken am Berg lohnt sich aber alle mal. Der Weg ist dabei stellenweise Seilversichert und sollte nur mit guter Trittsicherheit gegangen werden. Nach einem Weitern knackigen Aufstieg zum Furgler-Joch besteht die Möglichkeit auch hier den Gipfel Furgler aufzusteigen. Auch hier ist kraxeln angesagt. Wer sich traut hat hier einen grandiosen Ausblick auf die bisher zurückgelegte Stecke.
Da der Weg hinauf zum Gipfel allerdings eisig war, machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Kölner Haus. Ein Abstieg, der besonders auf Grund des Gerölls und der 1.300hm abwärts anspruchsvoll für die Knie ist. Am Kölner Haus angekommen, gibt es auch hier wieder die Möglichkeit die Gondel ins Tal zu nehmen. Für und allerdings keine Option.